Machen wir was mit KI – aber sinnvoll.

Meine Rolle

Ich habe die UX-Initiative rund um KI von Anfang an begleitet – von der ersten Idee über die Entwicklung eines klaren Workflows bis zur Ausarbeitung konkreter Lösungen, die echte Nutzerprobleme adressieren. Ziel war nicht bloß, ein Trendthema umzusetzen, sondern es sinnvoll, sichtbar und nützlich in unsere bestehende Produktwelt zu integrieren.

Ausgangspunkt: KI? Ja. Aber bitte mit Plan.

KI ist längst keine Zukunftsvision mehr – sie ist Realität. Auch in unserer Branche. Doch bei uns: Ein Assistent, ein paar verstreute Features – aber keine klare Linie. Kein Konzept, wie KI eigentlich Teil der User Experience sein sollte. Das war der Punkt, an dem ich sagte: Wir brauchen einen Plan. Und zwar einen, der nicht bei Technik beginnt, sondern bei den Menschen, die unser Produkt nutzen.

„Good products start by understanding user needs and sprinkling a bit of AI where it helps people.“


Dieses Zitat von Vitaly Friedman war der Auslöser. Statt in großen Visionen zu schwelgen, fragte ich mich: “Wo hakt es im Alltag unserer Nutzer – und wo kann KI gezielt helfen?”

Von der Idee zur Initiative

Ich entwickelte einen Workflow, sammelte erste Use Cases, stellte sie meinem Team vor – mit Erfolg. Daraus entstand eine gemeinsame Initiative mit Holger und Timo, bei der wir in einem fokussierten Workshop unsere Ziele schärften:

  • KI sichtbar und verständlich machen

  • Bestehende Funktionen überdenken

  • Den vorhandenen KI-Assistenten neu gestalten

  • Neue Use Cases identifizieren

Herausforderungen im Status quo

Beim Blick ins Produkt zeigte sich schnell:
Die vorhandene KI-Lösung hatte viele Probleme:

  • Kein klarer Use Case – alles für alle, dadurch nichts für niemanden

  • Schwache Sichtbarkeit – visuell kaum erkennbar

  • Kein Dialog – Ergebnisse lassen sich nicht weiter verfeinern

  • UX-Defizite – unklarer Einstieg, keine Orientierung

  • Veraltete Technik, unmoderne Wirkung

Kurz gesagt: Das Feature war da – aber es wurde übersehen. Und wenn es genutzt wurde, dann meist frustrierend.

Schritt 1: Sichtbarkeit & visuelle Identität

Beispiel Amazon: Kennst du den Namen von Amazons KI-Tool? Nein? Das hat folgende Gründe:

  • Falsche Platzierung

  • Schwache Farbgebung

  • Missverständliches Icon

(Das Tool heißt Rufus)

Mein Ansatz:

  • Lila aus dem neuen CD – modern, leicht magisch, visuell auffällig

  • Sparkle Icon – als wiedererkennbares AI-Symbol etabliert

  • Action Buttons – gelernt, klar, klickbereit

Schritt 2: Neuer Userflow – zur richtigen Zeit, am richtigen Ort

Aktuell: Der KI-Assistent taucht erst auf, wenn bereits Inhalte da sind.
Meine Idee: Den Einstieg deutlich früher ansetzen – direkt beim Anlegen eines Mailings, im Subject-Feld.
Das Icon ist präsent, wird erkannt, erzeugt Vertrauen.

Zusätzlich:

  • Der Assistent wird zum Chat – kompakt, interaktiv, erweiterbar

  • Nutzer können mit der KI arbeiten statt nur Ergebnisse abzunehmen

  • KI wird zum Co-Pilot statt Tool

Schritt 3: Von Vorschlägen zur Automatisierung

Ein Highlight meiner Ideen:
Direkt aus AI-generierten Betreffzeilen einen A/B-Test-Workflow erstellen.
Ein echter Mehrwert für Nutzer – spart Zeit, fördert bessere Ergebnisse.

Weitere Ideen:

  • AI-Chatbot + Onlinehilfe: Antworten auf Fragen + direkte Navigation

  • Dashboard-Helfer: „Was willst du heute tun?“ → Quick Actions

  • Übersetzungs-Flow verbessern: Mailing in gewünschter Sprache klonen

  • Container via Prompt erstellen: Schneller von Idee zu Inhalt

  • Best Time to Send: KI schlägt den optimalen Versandzeitpunkt vor

Fazit: Nicht „mehr KI“, sondern „bessere UX durch KI“

Dieses Projekt hat gezeigt:
Es geht nicht darum, KI überall reinzupressen.
Es geht darum, sie dort einzusetzen, wo sie hilft.

Mit einem klaren visuellen Auftritt, smarten Workflows und echten Use Cases wird KI bei uns mehr als nur ein Feature – sie wird Teil der Erfahrung. Und genau das ist gute UX:
Nicht laut. Sondern hilfreich.

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